Paracetamol vs. Ibuprofen: Wesentliche Unterschiede und wann welches Mittel anzuwenden ist

Paracetamol vs. Ibuprofen

Paracetamol (Acetaminophen) und Ibuprofen sind beides rezeptfrei erhältliche Medikamente, die häufig zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung eingesetzt werden. Sie gehören jedoch zu unterschiedlichen Arzneimittelklassen, wirken unterschiedlich und haben unterschiedliche Vor- und Nachteile sowie Sicherheitsaspekte.

Wie sie wirken

  • Paracetamol: Der genaue Mechanismus ist nicht vollständig geklärt, es wird jedoch angenommen, dass er hauptsächlich das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) beeinflusst. Es hemmt die Produktion von Prostaglandinen (Chemikalien, die an der Schmerz- und Fiebersignalübertragung beteiligt sind), hauptsächlich im Gehirn. Es hat nur minimale Auswirkungen auf Entzündungen im Rest des Körpers.
  • Ibuprofen: Ibuprofen ist ein nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAR). Es wirkt, indem es Enzyme namens Cyclooxygenase (COX) im ganzen Körper blockiert. Dies reduziert die Produktion von Prostaglandinen, die Schmerzen, Fieber UND Entzündungen verursachen.

Hauptanwendungsgebiete im Vergleich

Obwohl beide Schmerzen und Fieber behandeln, unterscheiden sich ihre Stärken:

  • Paracetamol:
    • Wird oft als Erstbehandlung bei allgemeinen Schmerzen (wie Spannungskopfschmerzen, leichten bis mittelschweren Muskelschmerzen) und zur Fiebersenkung angesehen.
    • Aufgrund des besseren Sicherheitsprofils für den Magen wird es im Allgemeinen für langfristige Schmerzzustände wie Arthrose bevorzugt, bei denen Entzündungen nicht das Hauptproblem darstellen.
    • Wird oft als sicherer für Menschen mit bestimmten Erkrankungen wie Asthma, Magenproblemen oder Nieren-/Herzproblemen angesehen (obwohl eine Beratung dennoch erforderlich ist).
  • Ibuprofen:
    • Oft wirksamer bei Schmerzen, die mit Entzündungen einhergehen, wie z. B.:
      • Zahnschmerzen
      • Regelschmerzen (Dysmenorrhö)
      • Muskelzerrungen und -verrenkungen
      • Arthritis-Schübe (rheumatoide Arthritis, Gicht)
      • Rückenschmerzen mit entzündlicher Komponente.
    • Kann sehr wirksam zur Fiebersenkung sein.

Wichtige Unterschiede (Übersichtstabelle)

MerkmalParacetamol (Acetaminophen)Ibuprofen (NSAR)
KlasseAnalgetikum, AntipyretikumNicht-steroidales Antirheumatikum
WirkmechanismusPrimär zentral (Gehirn/Rückenmark)Peripher & zentral (COX-Hemmer)
Entzündungshemmend?Minimal / Sehr schwachJa (Moderat)
Magenreizung?Geringes Risiko bei StandarddosenHöheres Risiko (kann Geschwüre/Blutungen verursachen)
Wirkung auf Blutgerinnung?Im Allgemeinen keine signifikante WirkungKann die Gerinnung reduzieren (wie Aspirin)
Asthma-Überlegungen?Im Allgemeinen sichererKann Asthma bei manchen Menschen verschlimmern
Nieren-Überlegungen?Im Allgemeinen sicherer bei StandarddosenKann die Nierenfunktion beeinträchtigen (Vorsicht)
Herz-Überlegungen?Im Allgemeinen als sicherer angesehenNSARs mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko verbunden
Anwendung in der Schwangerschaft?Oft bevorzugt (Arzt konsultieren)Im Allgemeinen vermieden, besonders im 3. Trimester
Hauptrisiko bei Überdosierung?LeberschädenMagenblutungen, Nierenschäden

Nebenwirkungen im Vergleich

  • Paracetamol: Nebenwirkungen sind bei empfohlener Dosierung selten. Überdosierung ist das Hauptproblem (Leberschäden). Seltene allergische oder Hautreaktionen können auftreten.
  • Ibuprofen: Es treten häufiger Nebenwirkungen auf, insbesondere bei höheren Dosen oder langfristiger Anwendung. Häufige Probleme sind Magenbeschwerden, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Übelkeit. Zu den schwerwiegenderen Risiken gehören Magengeschwüre/-blutungen, Nierenprobleme, erhöhter Blutdruck und potenzielle kardiovaskuläre Risiken. Kann Asthma bei anfälligen Personen verschlimmern.

Wer sollte vorsichtig sein?

Fragen Sie einen Arzt oder Apotheker, bevor Sie eines der beiden Medikamente einnehmen, besonders wenn Sie:

  • Paracetamol: Leberprobleme haben, schwer unterernährt sind oder regelmäßig übermäßig viel Alkohol trinken.
  • Ibuprofen: Magengeschwüre oder Blutungen haben (oder hatten); Asthma haben (insbesondere wenn es durch NSARs verschlimmert wird); Nieren-, Leber- oder Herzprobleme haben (einschließlich Bluthochdruck, Herzinsuffizienz); schwanger sind oder stillen; blutverdünnende Medikamente (wie Warfarin) einnehmen; älter sind.